In begehrter Innenstadtwohnlage am Rande der Fußgängerzone entstand 1874 in Bad Oeynhausen ein herrschaftliches Haus der Gründerzeit mit vielen architektonisch ansprechenden Details.
Das Haus kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Nutzung und Betreiber haben häufig gewechselt:
Das 1874 erbaute Pensionshaus hieß zunächst "Haus von Lilienhain". In den Jahren 1892 bis 1925 wurde es als Kurpension unter dem Namen "Villa Maria" geführt.
Postkarte von 1902
Fotograf: Christian Colberg, B.O.
1874
wurde das Gebäude als Pension "Haus von Lilienhain" erbaut.
1892
kaufte es Oberstleutnant a.d. Kirchhoff. Nach seiner Frau hieß das Haus nun "Villa Maria".
1897
führte Frau Maria Kirchhoff das Haus nach dem Tode Ihres Mannes alleine weiter.
1898
erwarben die Witwe des Kaufmanns Gustav Eicke und Frau Juliane Schmidt das Haus.
1902
kaufte es der Rentner Herr Lindner.
1920
erwarben es die Witwe Dorothy Schomburg und Max Wenck – die "Villa Maria" war nun eine vornehme Kurpension und wurde im Kurführer der Stadt Bad Oeynhausen als solche 1920, 1922 und 1924 aufgeführt.
1925 kaufte der Weinhändler Otto Oppermann das Gebäude. Nach kurzen Umbauarbeiten eröffnete er das "Hotel Oppermann" mit der Weinstube „Zum Rodensteiner“.
Als gutes Lokal wurde es im Kurführer 1926 und 1927 aufgeführt.
Postkarten von 1927
Fotograf: Gustav Richter, B.O.
1931
Im Zuge der Wirtschaftskrise geriet Oppermann in Zahlungsschwierigkeiten.
1931
ersteigerte dann Kaufmann Heinrich Oberschelp das Haus und verkaufte es an den Wirt Karl Sprick, der das Hotel zuerst unter dem Namen „Hotel Astoria“ weiterführt und dann an Fräulein Frieda Corge verkauft.
1934
erwarb es der Hotelier Oskar Fritsche. Er eröffnet dort „Fritsches Hotel und Restaurant Astoria“ mit 14 Zimmern. Nach seinem Tode führte seine Frau das Hotel weiter.
“Schönste Gaststätte am Platze”
In der Mitte der 1920er Jahren wurde das Haus dann als "Hotel Oppermann" und ab 1934er Jahren als "Fritsches Hotel und Restaurant Astoria" betrieben.
Postkarten von 1939
Fotograf: Gustav Richter, B.O.
1939
ersteigerte es der Gastwirt Otto Schramm.
1944
zog der Kaufmann Ferdinand Backs mit seinem Herrenschneider-Maßatelier in das Haus. Er wohnte auch mit seiner Familie im Haus.
1944
kauft Ferdinand Backs das Gebäude.
1945 - 1955
wohnten im Gebäude die Royal Signals, das Personal der englischen Fernmeldezentrale, die in der Sparkasse eingerichtet war.
1955
starb Ferdinand Backs.
1956
verpachtete seine Witwe Hildegard Backs das Haus an die „Mathilde-Zimmer-Stiftung“, die dort auch ein Internat einrichtete.
1986
übernehmen die Warmbold Altenheim-Betriebe den Betrieb des zuletzt als Altenheim „Froese“ geführten Internates.
2016
kauft die NEUWOH GmbH von Frau Hildegard Backs das Gebäude, um dort 10 herrschaftliche Eigentumswohnungen zu entwickeln.
2017
Nach Abstimmung mit der unteren sowie oberen Denkmalbehörde und der Bauordnung der Stadt Bad Oeynhausen begannen 2017 die Rückbau- und Entkernungsarbeiten im Gebäude.
2018
Beginn der Kernsanierungsarbeiten.
2020
Die Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen. Die neuen Eigentümer oder deren Mieter beziehen die VILLA MARIA.
2020 sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen.
Die mittlerweile knapp 150 Jahre alte "Villa Maria" entspricht nun den Anforderungen eines KfW-Effizienzhaus Denkmal und ermöglicht in 10 neu geschaffenen Einheiten, Familien, Paaren und Singles das Wohnen und Arbeiten in eleganter und klassisch anspruchsvoller Umgebung im Herzen der Stadt Bad Oeynhausen.
Fotos von 2020
Fotograf: Stefan Kolodziejczyk, B.O.